Fachgebiet Neuro-Informationstechnik

Automatisierte Schmerzerkennung

Die Bewertung von aktuen Schmerzen gehört zu den grundlegenden Aufgaben im klinischen Alltag. Bis heute ist es üblich sich hierfür auf die Aussagen des Patienten zu verlassen. Für geistig beeinträchtigte Patienten ist das wenig zuverlässig und valide. Für nicht wache Menschen oder Neugeborene kann es überhaupt nicht angewendet werden. Es gibt jedoch mehrere Merkmale, die auf Schmerzen hinweisen. Dazu gehören spezifische Veränderungen im Verhalten, wie z.B. im Gesichtsausdrück, und in psychobiologischen Parametern, wie z.B. Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit oder elektrische Aktivität der Muskulatur. Wir arbeiten an einem automatisierten System, das unterscheiden kann, ob ein Patient Schmerzen empfindet oder nicht, und das die Intensität der Schmerzen beurteilen kann. Basierend auf den Erfahrungen in der Mimikerkennung kann unser System die Mimik der Schmerzen von anderen unterscheiden und die Intensität der Mimik bewerten. In unseren umfassenden Studien untersuchen wir die Beziehungen zwischen Schmerzen, der Verhaltensreaktion und dem psychobiologischen Feedback. Die Ergebnisse werden dazu verwendet, die Robustheit, Zuverlässigkeit und Validität unseres Systems zu verbessern. Außerdem stellen wir die BioVid Heat Pain Database, die in unserer ersten Studie aufgenommen wurde, der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Forschung zur Verfügung. In diesem Projekt arbeiten wir mit der mit der Sektion Medizinische Psychologie der Uniklinik Ulm zusammen.

 

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Schmerz-Expressionsintensität für eine Video-Sequenz.

 

 Video-Vorstellung zum Forschungsschwerpunkt 

Automatisierte multimodale Schmerzerkennung, in Kollaboration mit der Sektion Medizinische Psychologie der Uniklinik Ulm

 

Publikationen

 

Kontakt:

Philipp Werner, Ayoub Al-Hamadi

Letzte Änderung: 17.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster